Daniel Glatzel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Daniel Glatzel (* 1984 in Düsseldorf) ist ein deutscher Musiker (Tenorsaxophon, auch Klarinetten, Stimme, Synthesizer, Komposition), der vor allem als Leiter, Komponist und Arrangeur des Andromeda Mega Express Orchestra hervorgetreten ist.

Leben und Wirken

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Glatzel, der in München aufwuchs, wurde von seiner Mutter, einer koreanischen Opernsängerin, an die Musik herangeführt. 1996 zog er für drei Jahre zu ihr nach Seoul, begann Tenorsaxophon zu lernen und trat dort mit Jazzmusikern auf. Dann lebte er wieder in München, wo ihn Thomas Zoller unterrichtete. Er spielte mit dem Posaunisten Mathias Götz in dessen Band Fishcat, die 2000 beim Wettbewerb Jugend jazzt den zweiten Preis erreichte und beim Festival Jazz an der Donau auftrat. Dann spielte er in der Band Windstärke 4 (Lunar oder Solar?, 2002). Nach dem Abitur gründete er mit Karsten Hochapfel die Gruppe Das Rote Gras in ungewöhnlicher Besetzung; das Deutschlandradio empfahl die 2007 erschienene CD „Das Rote Gras“ als Tipp des Monats.

Seit 2004 studierte Glatzel Musik an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin. In Berlin gründete er 2006 das großformatige Andromeda Mega Express Orchestra, das bis heute besteht, international tourte und vier Alben mit seinen Kompositionen vorlegte. Bedingungen des Erfolgs dieses Ensembles sind „Glatzels Organisations- und Motivationstalent, sein Mut, Kreativität bedingungslos vor Kommerz zu stellen und die Fülle von spannenden Kompositionen, die Einflüsse von Gil Evans zeigen, ihre Eigenständigkeit aber immer bewahren und mit ungewöhnlicher Instrumentierung überzeugen.“[1]

Glatzel wurde mit Kompositionen bzw. Arrangements beauftragt, etwa von The Notwist (2008), dem Barokensemble De Swaen Amsterdam (2011)[2], Ensemble Intercontemporain und Cory Arcangel (2015)[3] und dem Solistenensemble Kaleidoskop (2016)[4]. Auch kam es zur Zusammenarbeit mit der Efterklang (2012)[5], Sinfonietta Riga (2014),[6] Hermeto Pascoal (2015)[7] und Rosalind Goldberg (2016).[8]

Glatzel kuratierte das genre-übergreifende Musikfestival Kosmostage 2013[9][10] und 2015[11], bei dem er Künstler verschiedener Kontinente und Kunstrichtungen (Musik, Tanz, Malerei, Lesung, Raumgestaltung) präsentierte.

Diskographische Hinweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Kompromisslos der Musik dienen: Daniel Glatzel spielt sich in die erste Reihe der jungen Jazzmusiker Jazzzeitung 1/2008
  2. Barokensemble de swaen (29. Mai 2011). Abgerufen am 28. Juni 2017.
  3. Ropac Gallery. Abgerufen am 28. Juni 2017.
  4. DADADADAAAAA – 100 Jahre Solistenensemble Kaleidoskop & Andromeda Mega Express Orchestra - Solistenensemble Kaleidoskop. In: Solistenensemble Kaleidoskop. 18. Juli 2016 (kaleidoskopmusik.de [abgerufen am 28. Juni 2017]).
  5. Efterklang - Piramida. Abgerufen am 28. Juni 2017.
  6. KulturPort.De Kultur-Magazin Hamburg: „Andromeda Mega Express Orchestra“ – Uraufführung in Riga. Abgerufen am 28. Juni 2017 (deutsch).
  7. Franziska Buhre: Die Musik hebt ab. In: die tageszeitung. (taz.de [abgerufen am 28. Juni 2017]).
  8. Sophiensaele. Abgerufen am 28. Juni 2017.
  9. Kosmostage Jazzthing 27. Juni 2013
  10. Ein kleiner Kosmos - Interview des Monats - JAZZAffine.com. In: jazzaffine.com. 27. Juni 2013 (jazzaffine.com [abgerufen am 28. Juni 2017]).
  11. The Quietus | News | FESTIVAL REPORT: Kosmostage. In: The Quietus. (thequietus.com [abgerufen am 28. Juni 2017]).